KlagUB PE 16

Aus Virtuelle Benediktinerbibliothek Millstatt
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PE 16

Digitalisat



GUILLELMUS DE CAIOCO: Summa confessorum abbreviata

Pergament/ 154 Bll./ 20,2 x 15,0 cm/ Italien(?)/ Saec. XIV


Zustand: Helles Pergament, an den Seitenrändern leicht vergilbt. Stellenweise stärkere ockerfarbene Flecken (siehe z.B.: 43r). Einige Pergamentlöcher vorhanden, welche im Zuge der Herstellung entstanden sind (siehe z.B.: fol. 14, fol. 144). Einige Risse und Löcher genäht, Nähte entfernt (siehe z.B.: fol. 30, fol. 128). Beschaffenheit des Pergaments im Allgemeinen sehr gut, wenig bis kaum Schäden. Pergamentlöcher im Textfeld auf fol. 114 und 137, die restlichen wenigen Löcher außerhalb des Fließtexts. Das Eck der Blätter beim Buchblock ist bis fol. 155 beschädigt, vergilbt, stellenweise leicht schwärzlich gefleckt. Ein Tintenfleck wurde auf 124r rot eingerahmt. Ab fol. 155 Rostflecken der zwei Schließen (fehlen) auf dem Pergament sichtbar; Nach fol. 154 fehlt ein Blatt. Darauf folgen vier Papierblätter, Index des Werks verzeichnet.

Foliierung: Alte Foliierung aus dem 15. Jahrhundert mit arabischen Ziffern (1-155), überspringt fol. 129. Papierblätter im Anhang nicht mitgezählt. Moderne Bleistiftfoliierung von 1-3 in der rechten oberen Ecke. Ab dann nur mehr alte Foliierung in der rechten unteren Ecke, ebenfalls mit Bleistift. Auf 1r neben der modernen Bleistiftfoliierung in blau XVI (alte Signatur der Studienbibliothek Klagenfurt).

Lagenzählung: VI1-12, VI13-24, VI25-36, VI37-48, VI49-60, VI61-72, V73-82, V83-92, V93-102, V103-112, V113-122, V123-132 (Foliierung springt von 128 auf 130), V133-142, V143-152, (II-1)153-154 (1 Blatt entfernt, 1 Blatt als Spiegelblatt auf Deckel geklebt), II155-158 (Papier, später hinzugefügt).

Schriftraum: Das Layout der Handschrift ist zweizeilig zu 34/37 Zeilen. Bis auf die zugefügten Papierblätter am Ende der Handschrift, stammt der Text von einer Hand. Die Einstiche für den Rahmen des Textfelds sind gut sichtbar, ebenso wie das vorgegebene Raster. Es handelt sich um eine Bleistiftlinierung. Der Text verfügt über Glossen mit roter Tinte, Einfügungen und Korrekturen. Glossen an den Seitenrändern, oder auch oberhalb des Textes, einzelne Kapitelnamen mit roter Tinte geschrieben. Mit Index suchbar. In der Handschrift finden sich Reklamanten auf 12v, 24v, 36v, 48v, 60v, 72v, 82v, 92v, 102v, 112v, 122v, 133v, 143v, 153v. Die Reklamanten finden sich am rechten unteren Seitenrand und sich nicht hervorgehoben. Die Schrift ist eine Textualis aus dem 14. Jahrhundert. Nachtrag (155r-158r): Jüngere gotische Kursive, 14. Jahrhundert; Schriftgröße: 73r: m … 2.5 mm, p … 4 mm, l … 3 mm.

Buchschmuck: Zwei bis sechszeilige rote Lombarden am Beginn eines neuen Kapitels, rot unterstrichene Textpassagen, Kapitelzahl in rot und oberhalb des Textes die Überschrift des Kapitels ebenfalls mit roter Tinte. Buchstaben in der ersten Spalte ragen teilweise stark in die Überlänge, sind zusätzlich verziert und rot untermalt, wurde in der ganzen Handschrift praktiziert (siehe z.B.: 3v, 4r, 82r etc.). Stellenweise in der Überlänge der Buchstaben auch eine Figur gezeichnet, auf 9ra zum Beispiel ein Fuchs. Paragraphenzeichen wurden ebenfalls mit roter Tinte dargestellt. Um Textblock zu füllen wurden teilweise rote Ranken zum Ausfüllen der Zeile verwendet (siehe z.B.: 21r/v). 74v Einschub eines Textes rot umrahmt mit vacat gekennzeichnet. Auf 74v sind die Lombarden ausnahmsweise auch nicht mit roter, sondern mit schwarzer Tinte angebracht worden. Auf 79v wurde die rote I Lombarde gekippt.


Einband: Holzdeckel mit Leder überzogen, Leder beschädigt. Am VD einige wenige Holzwurmschäden sichtbar. Zwei Metallschließen am VD angebracht gewesen, Löcher sind sichtbar und auf dem VDS finden sich Rostflecken. Am VD Pergamentschild Summa confessorum ab[b]breviata. Titelschild wohl aus dem 15. Jahrhundert. VDS Fragment wurde mit Papierstreifen überklebt. Auf dem HD Spuren der Schließen deutlich erkennbar. Ebenfalls zu erkennen das Einbandmuster in Form von Andreaskreuzen. VDS: Stempel in blau aus der Zeit des Dritten Reichs mit Reichsadler und Hakenkreuz mit der Umschrift: Studienbibliothek Klagenfurt.

Herkunft: 1r Besitzvermerk der Jesuiten in Millstatt "Residentiae societatis Jesu Millestadii inscriptus" in schwarz zwischen Titel des Kapitels und dem Incipit aus dem 17. Jahrhundert. Unter dem Text ein schwarzer Stempel der Universitätsbibliothek Klagenfurt mit der Umschrift: Universitätsbibliothek Klagenfurt. Derselbe Stempel erneut auf 95r. 154v Kolophon (Hinweis auf die italienische Herkunft): "Item numerus omnium questionum in dicta summa sunt duo milia trecente et fere sexaginta."



LITERATUR:

HERMANN MENHARDT: Handschriftenverzeichnis der Kärntner Bibliotheken I: Klagenfurt, Maria Saal, Friesach (Handschriftenverzeichnisse österreichischer Bibliotheken 1: Kärnten). Wien 1927, S. 91. online

HERMANN MENHARDT: Die Millstätter Handschriften. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen, XL. Jahrgang, 4. Heft, April 1923, S. 129-142. online

THOMAS KAEPPELI: Scriptores ordinis Praedicatorum medii aevi, Band 2, Rom 1975. Nr.1474, zu: 1-154v.

BLOOMFIELD: Nr. 0048 (Bloomfield irrtümlich: 'Perg. 76').

MARIA MAIROLD: Die Millstätter Bibliothek. In: Carinthia I. Geschichtliche und volkskundliche Beiträge zur Heimatkunde Kärntens. Mitteilungen des Geschichtsvereines für Kärnten. Klagenfurt: Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten 1980 (= Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten, 170. Jahrgang), S. 87-106. online

MARLIES HAMM: Die Entstehungsgeschichte der 'Rechtssumme' des Dominikaners Berthold. In: Marlies Hamm, Helgard Ulmschneider (Ed.): Die 'Rechtssumme' Bruder Bertholds. Eine deutsche abecedarische Bearbeitung der 'Summa Confessorum' des Johannes von Freiburg. Untersuchungen 1 (TTG 1), Tübingen 1980. S. 35-114, hier: S. 46.

MARLIES HAMM: Johannes von Freiburg. In: Kurt Ruh [u.a] (Hg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon (VL) Band 4, Berlin/New York 21983. Sp. 605-611, hier: Sp. 608 [zu Johannes von Freiburg]; VL 11, Sp. 771. [Korrektur zum Eintrag in Band 4].




1. 1r-154v <AUT>Guillelmus de Caioco, <TXT>Summa confessorum Ioannis Friburgensis OP secundum ordinem alphabeti

<INC>Abbas. Hic primo ad instruccionem confessorum quero utrum unus abbas possit preesse in diversis monasteriis. Respondeo quod non quia hoc expresse prohibetur ... - Explicit summa confessorum abbreviata et collecta secundum ordinem alphabeti. Et sciendum est quod omnis quaestiones ipsius summae Johannis sunt hic posite et aliquae super addite de dictis Beati Thomae de Aquino et de constitucionibus Clementis V. Et pro maiori parte positae sunt, sicut frater Gaiotus, quondam provincialis Franciae abbreviavit. Nachtrag: Item numerus omnium quaestionum in dicta summa sunt duo milia trecente et fere sexaginta. Finito libro sit laus et gloria christo.

Vgl. HAMESSE: Band 1. S. 16, Nr.: 299.

Parallelüberlieferungen: München, BSB Clm 8019, 8020, 18747; Stiftsbibliothek Klosterneuburg, CCl-1125; Stadtbibliothek Dessau, Hs. Georg Hs. 32.4°; Paris, Bibl.Colbert Cod. 3727 A; St. Omer, Bibl.Municipal, Cod. 313; Brüssel, Bibl. Royale (Extr. d`inventaire p. 50, Cod. 2486); Cod. Vat. lat. 2306 s. 14mb; Mailand, Bibl. Ambrosienne H.207)


2. 155r-158r Tabula super predictam

Später hinzugefügte Papierblätter


Beschreibung beendet am 28.01.2021, bearbeitet von N.O. (Lagen, Schriftvermessung: B.M-S.)